In Maskat, der Hauptstadt des Omans, fand in dieser Woche die Weltmeisterschaft der Senioren statt. Da die WM aus dem Jahr 2022 in das Jahr 2023 verlegt wurde und somit im Jahr 2023 sowohl eine Welt- aus auch eine Europameisterschaft (im Juni in Norwegen) stattfindet, gab es für die Weltmeisterschaft weniger Meldungen als gewohnt. Denn nicht viele Teilnehmer können sich die hohen Kosten (Anreise, Übernachtung + ca. 200€ Startgeld) gleich für zwei Veranstaltungen im Jahr leisten.
Vier Brandenburger haben dennoch die Reise in den Oman auf sich genommen und waren Teil des großen Turniers mit ca. 1600 Teilnehmern.
Aus Eisenhüttenstadt machten sich Pierre Labahn (Ü50) und Horst Fischer (Ü85) auf den weiten Weg nach Maskat. Bei der letzten WM in Las Vegas gewann der 89-jährige Fischer Bronze im Doppel, diesmal blieb er leider ohne Medaille. Mit dem Erreichen des Achtelfinals im Einzel und dem 2. Platz in der Trostrunde des Doppelwettbewerbs, wird Fischer, der in der Stadtliga Frankfurt aufschlägt, sicher zufrieden sein.
Sein treuer Reisebegleiter Labahn, ohne den Fischer die Reise nicht hätte antreten konnte, griff auch zum Schläger und konnte immerhin die Hauptrunde im Einzel erreichen, wo für ihn dann nach der 1. KO-Runde das Turnier beendet war.
Das Herzberger Urgestein Herbert Kokola ist bei jedem internationalen Seniorenevent dabei. So war es auch keine Überraschung, dass der 73-Jährige bei der WM im Oman als einer der wenigen Brandenburger Sportfreunde aufschlug. Er erreichte immerhin im Doppel- und Mixedwettbewerb das Halbfinale der Trostrunde.
Der vierte Brandenburger Starter bei der WM, war kein geringerer als die Finower TT-Legende Siegfried “Egon” Lemke. Der 83-Jährige freute sich bereits bei der letzten WM in Las Vegas über Bronze im Einzel und Silber im Doppel. Im Oman setzte er tatsächlich nochmal einen oben drauf.
Denn im Doppel, zusammen mit Wolfgang Schmidt vom Sächsischen Tischtennisverband, blieb er das ganze Turnier über ungeschlagen und freute sich somit erstmals über den Weltmeistertitel. Nah dran am Titel war er auch im Einzel. Im Finale kämpfte er sich gegen den Iraner Mohammad Ali Jafari bis in den Entscheidungssatz. Beim Stand von 8:8 war noch alles offen, ehe der Asiate eine Auszeit nahm und durch mutige Angriffsbälle die folgenden drei Punkte machte.
Die Silbermedaille im Einzel als einer der ältesten Starter – im nächsten Jahr darf Lemke bereits in der AK Ü85 starten – ist dennoch ein großartiges Abschneiden!
Den Medaillensatz komplett machte der Abwehrspieler, der bei den Senioren allerdings selten zum Abwehrspiel kommt sondern mehr angreifen muss, durch eine Bronzemedaille im Mixed! Zusammen mit der Präsidentin vom CLUB der Deutschen Tischtennis Senioren Heidrun Kissmann, startete er in der Altersklasse Ü60!
Umso sensationeller ist es, dass er auch dort am Ende eine Medaille gewinnen konnte.
Herzlichen Glückwunsch an Siegfried Lemke zum grandiosen Abschneiden bei der Weltmeisterschaft!
Das Finale im Einzel kann man sich hier nachträglich anschauen: