Zum 12. Mal fand traditionell am 03. Oktober die TTVB-Trainerkonferenz statt. Mit über 120 Teilnehmern, u.a. aus Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, wurde sie am Olympischen Trainingszentrum in Kienbaum sehr gut angenommen. Denn eine super Mischung aus Theorie und Praxis, hauptsächlich zum Thema Rückschlag, vermittelte Frank Fürste, der sowohl Buchautor als auch Koordinator für Aus- und Fortbildung in Baden-Württemberg ist und in seiner langen Trainerkarriere bereits den ein oder anderen Nationalspieler unter seinen Fittichen hatte, den vielen wissbegierigen Trainern. Auch unsere neuen C-Lizenz-Trainer wurden mit großem Applaus begrüßt.
Vielen Dank an unser Team des TTVB-Lehrausschusses Alexander Franke und Nico Züchel für die super Vorbereitung sowie natürlich an Frank Fürste für das viele Wissen, dass er den teilnehmenden Trainern mit großer Freude und viel Sachverstand vermittelt hat.
Noch etwas detaillierter und vor allem auch mit einem ordentlichen Augenzwinkern versehen ist der folgende Bericht. Der Bericht von Maurice Müller wird es sicherlich schaffen, einigen Lesern ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern. 😉
Der wiederkehrende Termin für die beliebte Trainerkonferenz im Olympiastützpunkt
Kienbaum wurde von gefühlt allen Trainern Brandenburgs und Berlins besucht. Ob wirklich
alle lizenzierten Tischtennistrainer anwesend waren oder die 130 Teilnehmer einfach nur viel
wirkten, möchte ich hier offenlassen.
Hier ließ sich bereits ein erstes Fazit ziehen: Die Leidenschaft und Begeisterung der Trainer
in unserem Land, sich fachkompetent fortbilden zu lassen, war beeindruckend. Kurzfristig
musste daher auch die Örtlichkeit auf dem Gelände in Kienbaum angepasst werden. Wie wir
erfuhren, erfolgte der Aufbau der Sitzgelegenheiten und Tische für den praktischen Teil bis in
die Nacht hinein.
Pünktlich um 9:37 Uhr wurden wir von Alexander Franke begrüßt.
Und dann geschah es, was ich in einer Frage zusammenfassen möchte: Wie benutzt man ein
Mikrofon?
Eine Halle, so hoch, dass Modellflugzeuge Loopings fliegen könnten, so lang und breit, dass
Schnecken in ihrem Leben nie die andere Seite erreicht hätten; 130 wissbegierige Trainer, in
jedem Alter und mit unterschiedlichster Hörleistung (gut wie schlecht), und ein Redner mit
Mikrofon und Lautsprecher.
Die ordentliche Begrüßung wurde in der ersten Reihe aufmerksam verfolgt, in Reihe 36
dagegen etwas verhaltener, und in Reihe 57 nur noch mit fragenden Blicken.
Google erklärt: „Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du den richtigen Abstand zu deinem
Mikrofon einhältst. In der Regel sind das 15-30 cm.“
Das Plenum deutete dezent und sachlich den aufkommenden Unmut an, dass das gesprochene
Wort nicht klar und deutlich im gesamten Raum ankam. Rufe wie „Lauter!“ und „Nimm das
Mikrofon näher ran!“ schwappten von hinten nach vorne in immer schneller und lauter
werdenden Wellen zum Redner. Die Einteilung der Teilnehmer in Gruppen für die
Mittagspause, um alles olympiagerecht und gesittet zu organisieren – denn in Kienbaum ist
der Maßstab immer Olympia – wurde dadurch erschwert. Doch der stets fröhliche Lehrwart
erkämpfte sich Gehör und auch diese Aufgabe wurde gelöst.
Anschließend wurde vor den Konferenzteilnehmern noch eine Gruppe von neuen,
aufstrebenden Trainern geehrt und willkommen geheißen.
Eine Trainerkonferenz ist nicht nur wichtig, um das Wissen der Referenten aufnehmen zu
können; gerade der Austausch der Teilnehmer untereinander ist der Samen der
Wissensmehrung.
Die Fachgespräche, die abseits der allgemeinen Vorträge bei einer Konferenz stattfanden,
waren wie das Flüstern des Windes in einem üppigen Garten aus Wissen. Sie entfalteten sich
in kleinen, intimen Runden, wo Gedanken wie Blüten aufblühten und sich neue Ideen wie
zarte Samen durch den Austausch verbreiteten. Diese Gespräche waren der geheime Nektar,
aus dem Inspiration und tiefgehendes Verständnis gezogen wurden, und sie gediehen in der
entspannten Atmosphäre zwischen den großen Themen, während Fachleute ihre Einsichten
teilten und sich auf Augenhöhe begegneten.
Nun endlich wurde das Mikrofon an den Mann des Tages übergeben.
Das Thema „Rückschlag“, präsentiert von Referent Frank Fürste, galt in der
Tischtennisgemeinde hier in Brandenburg als äußerst interessant. Jeder wollte jede
gesprochene Silbe dieses Fachwissens aufsaugen, die aus Fachbüchern und
Nationallehrgängen gestählte Kompetenz erfahren und für die wichtige Vereinsarbeit
mitnehmen.
Doch auch hier stellte sich die Frage: Was passiert, wenn man zu nah am Mikrofon ist?
Bei einem Abstand von 15-30 cm erhält man einen natürlichen Klang. Je größer der Abstand,
desto dünner klingt die Stimme. Kommt man näher, klingt die Stimme voller, aber weniger
präzise.
Diese technische Beschreibung eines professionellen Mikrofongebrauchs bietet auch das
Internet. Leider war Herr Fürste oft so leidenschaftlich bei der Sache, dass ihm das Mikrofon
hin und wieder aus dem richtigen Haltewinkel entglitt. Doch ein Profi blieb ein Profi, und er
lächelte das weg, bevor er rasch zu den praktischen Übungen und Erklärungen überging, die
er uns Novizen näherbrachte.
Wir Tischtennistrainer aus Brandenburg waren begeisterte, aber oft passive Zuhörer. Kritik
oder eigene Verbesserungsvorschläge wurden selten direkt geäußert, und wenn doch, dann
mit einem leisen Grummeln – immer wohlwollend, mit einem Hauch Ironie und Zuneigung.
Das erklärte auch die eher schleppende Bereitschaft, als Unterstützer, Sparringspartner oder
Vorführer aktiv zu werden. Hier zeigte das Plenum seine bekannte Zurückhaltung.
Doch unser Referent bewies seine Fähigkeit, die Gruppe an das Lernziel heranzuführen, und
fand immer wieder Freiwillige, die mit Schlägern aktiv mitmachten.
Der Tag verlief lebendig, mit praktischen Vorführungen, aufregenden Eigenversuchen an
unzähligen Tischen, Vorträgen, bei denen das Mikrofon so seine Tücken hatte, und natürlich
dem fachlichen Austausch unter den Teilnehmern.
Nicht zu vergessen: Das leibliche Wohl, in Form von Speisen, wurde von der Kantine des
Stützpunkts goldmedaillenwürdig zubereitet und erfreute die Tischtennis-Freunde. Selbst eine
Kuchenbar stand bereit und wurde genossen.
Das Kantinenessen, das uns an diesem Tag erwartete, glich einem kulinarischen Gedicht, in
dem jeder Bissen wie eine perfekt abgestimmte Zeile war. Die Aromen tanzten harmonisch
auf der Zunge, als hätten sie ihre Reise durch duftende Kräutergärten und sonnendurchflutete
Felder gemacht. Frische Zutaten verschmolzen zu einem Meisterwerk, das satt und glücklich
machte, während jeder Gang eine kleine Oase der Zufriedenheit war. Es war, als hätte die
Küche die Essenz der Gemütlichkeit eingefangen und uns auf dem Teller serviert – eine
Sinfonie des Geschmacks, die selbst verwöhnteste Gaumen verzauberte.
Als der Tag sich dem Ende zuneigte, wurden letzte praktische Übungen gezeigt, und selbst
der fachfremde Besucher konnte bei Schlagtechniken wie der „Banane“, den „Strawberries“
und dem „Haselnusspudding“ nur noch an die Kantine denken. Fachleute konnten den
Unterschied genau erklären. Auch der „Waldner-Schupf“ wird wohl bald bei Punktspielen in
unseren Ligen als gern gesehene Überraschung auftauchen.
Herr Fürste bedankte sich für die Aufmerksamkeit, und die Gruppe der Tischtennistrainer
versammelte sich noch schnell für ein gemeinsames Foto. Gemeinsam räumten wir dann die
Sporthalle auf.
Am Ende dieser kurzen Erzählung möchte ich ein Gesamtfazit ziehen: Es war großartig, dass
wir hier solche Konferenzen hatten, mit begeisternden Referenten und vorbildlicher
Teilnehmerzahl. Die Örtlichkeiten setzten den Goldstandard – doch bitte, nächstes Mal ein
besseres Mikrofon.